Wenn man an der Heinrich-Mann-Straße Richtung Container läuft, dann kann man den Bauzaun, den großen Kran, diverse Baumaschinen und Bauarbeiter entdecken. Hier entsteht schon unser drittes neues Gebäude!
Bis ca. Mitte 2026 wird das Unterstufen- und Hortgebäude gebaut. Voraus gingen gemeinsame Planungen mit der Architektengemeinschaft artur gesamtplaner und HAHN+KOLLEGEN, mit den Schülern aus allen Klassenstufen, den Pädagogen, den Eltern und dem Vorstand. Beschlossen wurde, ein dreistöckiges Gebäude mit einer Dachterrasse zu bauen, bei dem ein Teilbereich nur zwei Geschosse hoch ist und eine begrünte Dachfläche hat.
Die Räume sollen synergetisch genutzt werden. Das heißt, die Räume werden in Doppelnutzung von Schule und Hort belegt. Es gibt dabei wunderbare Lösungen, die Platz und Raum für alle Bedarfe ergeben.
Das Haus bekommt ein sogenanntes Beton-Skelett und die Fassadenkonstruktion ist aus Holz. Die Oberfläche außen wird dann wieder verputzt sein und einen schönen Farbanstrich bekommen. Wenn man durch den Bauzaun schaut, dann sieht man bereits den ersten Aufbau, nachdem der Boden vorbereitet und gedämmt und die Bodenplatte gefertigt wurden. Schon bald wird man erahnen können, wie das neue Haus Gestalt annimmt.
Ihren 10. Geburtstag konnte unsere Schule mit Beginn dieses Schuljahres feiern, ihre ersten dauerhaften Gebäude konnte sie Ende August feierlich einweihen. Wir haben als Schulgemeinschaft etwas Wunderbares, Lebendiges, Sichtbares und Wirksames entstehen lassen – und nun war es unsere Aufgabe geworden, dem Entstandenen einen passenden Namen und eine adäquate Erscheinung, in der unser Selbstverständnis sofort erkennbar wird, zu geben.
Nach fast zwei Jahren Kreativität, Diskussion, Auseinandersetzung, Suche und Inspiration unter Zuhilfenahme nicht nur der Stimmen unserer ganzen großen Schulgemeinschaft, sondern auch der Blicke von außen konnten wir zum Einweihungsfest Name und Logo unserer Schule präsentieren.
Die Schulleiterin Milena Rentsch hat in einer bewegenden Ansprache zum Einweihungsfest unserer ersten eigenen Gebäude, dem ersten echten Sichtbarwerden unserer Schule, die Geschichte unserer Schule mit der eines Kindes verglichen: Eltern haben etwas gezeugt und dieses Etwas hat sich selbstständig, aber auch mit der Liebe und Hingabe der Erzeuger entwickelt. Es nahm Form und Inhalt an, angetrieben aus dem Geist und umgesetzt durch (höhere) Kraft, trägt in sich die Eltern und ist doch etwas ganz Eigenständiges.
Der PR-Arbeitskreis erhielt die Aufgabe, unserer Schule nun nach zehn Jahren ein Logo zu kreieren – basierend auf allem, das bereits entstanden war und allem, das noch entstehen wird.
Das Ergebnis ist das neue Erscheinungsbild unserer Schule: Eine Wort-Bild-Marke mit verschiedenen Claims und Farbigkeiten, in der sich alle verschiedenen Mitglieder und Bereiche unserer Schule wiederfinden. Ein Name, der das Neue nicht als Verlegenheitslösung sieht, sondern als Anspruch und Programm, denn – um es mit Milenas Worten zu sagen – „… das ist es, was wir bleiben wollen, wir wollen immer neu bleiben …“
Immer am Puls der Zeit, und auch wenn mit den Gebäuden etwas Beständiges geschaffen wurde, so verändert sich doch in gewissen Zeitschienen die Schulgemeinschaft und mit ihr die Energie des Hauses. Alles was ist, lädt ein zu Veränderung und Weiterentwicklung, deshalb haben wir auch das Symbolbild und die zugehörigen Claims in verschiedenen Varianten festgesetzt. So leuchtete das Erscheinungsbild der Schule auf verschiedene Weise, lässt am Ende aber auch immer die Wurzel und die Vielfältigkeit unserer Schule erkennen.
Also freut euch auf das Strahlen unseres Logos an den unterschiedlichsten Stellen und nehmt die Freude auf, die wir im Entstehen entwickelt haben und tragt sie weiter in die Welt und lebt somit das Leben und seine stetige Veränderung.
Die Schüler konnten bereits in ihre Klassenräume ziehen und haben die Räume gut angenommen. Neben den Klassenzimmern sind Differenzierungsräume entstanden, die die Schüler in den Pausen als Rückzugsorte nutzen können.
Dafür gab es allerdings noch einiges im Mittaghaus zu tun, in der sich unter anderem die Verwaltung, die Aula, der Mehrzweckraum, die naturwissenschaftlichen Unterrichtsräume und die Küche und die Mensa befinden werden.
Die Aula lässt erahnen, wie sie einmal gestaltet werden soll. Die Bühne bekommt noch einen Fußbodenbelag und eine Trennwand.
Bis zur Schuleinführung im August wird noch ein Bühnenaufgang gebaut.
In den Unterrichtsräumen für Chemie, Biologie und Physik sind die Anschlüsse für Wasser und Elektrik eingebaut und die ersten Versuchstische stehen schon. Die Wissenschaftler von morgen dürfen also ganz gespannt sein.
Nun sehen die Betonwände noch grau aus, doch erste Lasurarbeiten wurden durchgeführt, und so bekommt der Treppenaufgang eine warme, erdfarbene Atmosphäre.
Die Küchenräume sind fertig, jedoch die Einrichtung fehlt noch. Man kann erahnen, wie die Schüler demnächst die Mahlzeiten aus der hauseigenen Küche genießen werden.
Nun ist es endlich soweit – die lange Wartezeit, das Mitfiebern, Mitwehen, die Vorfreude, Aufregung und ob der Ungewissheit, wie alles werden wird, nervöse Unruhe hat ein Ende. Heute morgen konnten wir feierlich in unser erstes neues Gebäude einziehen!
Ein Regenbogen wies den Weg zu unserem künftigen Haupteingang und kurze Zeit später versammelte sich die gesamte staunende Schulgemeinschaft im künftigen Mittelstufen-Innenhof. Die älteren Klassen gesellten sich zu ihren jüngeren Patenklassen und bald stimmten alle gemeinsam in einen Kanon ein. Dona nobis pacem klang es vielstimmig und hoffnungsfroh, auf dass Frieden unserer Schulgemeinschaft auch am neuen Ort geschenkt bleiben möge.
Milena Rentsch ergriff daraufhin das Wort und verglich den Moment mit dem heißersehnten einer Menschengeburt:
Wie dort, brauchte es auch bei uns nach dem Wunsch eine Weile, um wirklich schwanger zu werden, die Standortsuche unserer ersten Jahre erinnern uns daran.
Dann aber hatte es geklappt, der Standort war gefunden und nun hieß es, alles dafür zu tun, dass sich das Neue, Junge gut entwickeln konnte und eine ganze Weile auch warten, in der das Kind noch unbehelligt wachsen konnte – statt 9 Monaten, wie bei Menschenkindern, bei uns 9 Jahre, in denen anfangs das meiste im Verborgenen stattfand, im zweiten Drittel aber immer mehr zu sehen war, dass hinter der Haut aus Bauzaun, Gerüst und Abdeckung wirklich etwas Neues, das bald ganz fest zu uns gehören würde, sich entwickelte. Zeiten der Sorge, auch der Komplikationen, blieben auch uns nicht erspart und als der Termin näher rückte, unsere Schule schon aus allen Nähten zu platzen drohte, die Ankunft des neuen Gebäudes sich aber von Tag zu Tag nicht einstellen wollte, weil hier noch etwas fehlte und dort noch etwas abgenommen werden musste, da wurden auch wir unruhig, aufgeregt, ungeduldig, kurz: wir konnten es kaum noch erwarten.
Und nun ist es da, unser erstes neues Gebäude! Die Geburtswehen sind alle überstanden, die letzten Tage haben alle mitgeholfen, dass wir heute die neuen Räume mit echtem Unterricht in die Arme und die Herzen schließen konnten!
Glücklich und etwas erschöpft aber mit großer, großer Freude auf die kommende Zeit haben wir als Schule das Gebäude heute alle gemeinsam begrüßt, berührt, angesprochen, beschnuppert. Allmählich lernen wir es nun kennen – ist es so, wie wir es uns immer vorgestellt haben? Wie wird es reagieren auf uns? Welche Überraschungen wird es wohl mitbringen?
Mitgenommen aus der Zeit des Wartens haben wir einen Stuhl aus unserer allerersten Klasse, einen Ableger einer unserer allerersten Pflanzen und natürlich alle unsere Hoffnungen und guten Wünsche.
In die Zukunft blicken wir so sehr zuversichtlich und sind schon jetzt gespannt, auf das allernächste Geschwisterchen, das mit unserem Mittagshaus nun selbst kurz vor seiner „Geburt“ steht. Eine kleine Erholungspause gönnen wir uns, dann nehmen wir alle Kraft zusammen, um in den nächsten Wochen dieses zweite Gebäude unseres 1. Bauabschnittes genauso glücklich zur Welt und in unsere Gemeinschaft zu bringen.
Und auch weiter denken wir natürlich jetzt schon: an das jüngere Geschwister Unterstufenhaus, das wir in ein, zwei Jahren erwarten, dann das Oberstufengebäude, die Turnhalle, einen Kindergarten, ein Therapeutikum … ach, von uns aus kann unsere Neue-Waldorfschul-Familie ruhig noch ein bisschen weiter wachsen ….
Nun aber verlangt das neue Haus unsere Aufmerksamkeit wieder, weshalb wir erst einmal aufhören zu schwärmen und uns hier verabschieden, um das neue Gebäude weiter zu erkunden, zu bewundern, kennenzulernen …
Aber nicht ohne Gruß und Glückwunsch an uns alle, an „Kind und Eltern“: Möge uns eine glückliche gemeinsame Zukunft beschieden sein!
Noch ist es still im neuen Mittelstufenhaus. Vereinzelt ist ein Lehrer anzutreffen oder eine der letzten Sichtungen durch Kathrin Köhler findet statt.
Über ein helles, großräumiges Treppenhaus gelangt man zu den Garderoben und Klassenzimmern bzw. Fach- und Vorbereitungsräumen. Die Klassenräume sind geprägt durch große Fenster, die eine wundervolle Sicht in die grüne Umgebung freigeben. In den meisten Räumen hängen schon die Schultafeln, die darauf warten beschrieben zu werden. Helle große Deckenleuchten geben ein perfektes Arbeitslicht ab. Die Werkstatt verfügt über gute Zugänge zu den Steckdosen. Der Kunstraum liegt im ebenerdigen Bereich mit Fenstern bis zum Boden, die für ein Atelierlicht sorgen.
Leider fehlen auf Grund von Lieferungsschwierigkeiten noch die Türen zu den Vorbereitungsbereichen. Die Unterrichtsräume sind teilweise schon mit den Tischen und Klassenschränken und -regalen bestückt und brauchen nur noch hergerichtet werden. Hier und da warten bereits die Unterrichtsmaterialien, Bücher und Hefte, Wolle und Aquarellfarben, in den Kisten auf die lernbegierigen Kinder. Die zwei großen Bäume im Außenbereich sind erhalten geblieben. Eine begrenzende Sandsteinmauer bieten den Schülern Sitzgelegenheiten im Freien.
Wenn dann die letzten Bauabnahmen durch sind, die Freigabe des Hauses erfolgt und der letzte Besen seine Arbeit getan hat, dann können die Schüler in ihr neues Schulhaus einziehen. Im Frühjahr wird dann das große Einzugsfest stattfinden.
Wir gehen dem Endspurt entgegen. Nur noch wenige Monate und unsere großen Schüler können in das neue Schulhaus einziehen. Noch sieht alles sehr nach Baustelle aus, aber im Inneren der Gebäude lässt es sich erahnen, wie schön alles wird.
Wir durften vorab in die zwei Häuser hineinschauen und staunen. Im Inneren sieht alles viel größer aus. Wenn man in die zukünftigen Klassenräume sieht, im Speiseraum mit den Säulen steht und das Treppenhaus hinaufblickt, kann man schon das Schnattern und Lachen der Schüler hören. Auch einen ersten Blick von der Bühne in der neuen Aula konnte ich schweifen lassen. Die Fenster geben eine wunderbare Sicht in den entfernten Lugberg frei. Auch die Technik wurde weiter verbaut. So entdeckten wir die Anschlüsse für die Zugänge für die Räume und den Roheinbau der Fußbodenheizung.
Und wo im Mai nur Pfosten standen, sieht man jetzt den Steg für den Übergang zwischen Mittagshaus und Mittelstufengebäude.
Wir können alle gespannt sein, wie die fertigen Gebäude aussehen werden.
Michael Franke-Lesche und Simone Scholze vom Baukreis