
Ein schöner Tag Ende Januar: Die Luft ist klar, die Sonne scheint auf einen Platz an der Neuen Waldorfschule Dresden, auf dem sich 150 Kinder der Klassen 1 bis 4 mit ihren Lehrer:innen, ein Chor der 5. Klasse , Schüler:innen der höheren Klassen, Gäste aus dem Stadtbezirksamt, dem Landesamtes für Schule und Bildung, der Clara-und Rudolf-Kreutzer-Stiftung und der Astoria-Stiftung versammelt haben, um gemeinsam eine Zeitkapsel für den Grundstein des 2. Bauabschnittes der Schule im Aufbau, der Unterstufe und Hort beheimaten wird, zu füllen. Nach etlichen Jahren in sogenannten mobilen Raumeinheiten freuen sich die Grundschüler spürbar auf ihr neues Gebäude und beobachten den Fortschritt auf der Baustelle aufmerksam.
„Wie die hohen Sterne kreisen, ewig voller Harmonie, sollen unsre Lebensweisen unverwirret sein wie sie“, läuteten heute nun endlich die klaren Stimmen der Fünftklässer die Grundsteinlegung ein, eine Zeremonie, in der kleine und große Kinder Gaben in eine Zeitkapsel legten. Symbolisch fundieren sie das wachsende neue Gebäude als Zeugnisse dieses wichtigen Tages und mit Wünschen für die Zukunft.



„Unser Konzept sieht eine enge Verzahnung von Schulunterricht, Hort, Ganztagesangeboten und Inklusion vor – und wir freuen uns sehr, das in unseren neuen Gebäuden auch ideal verwirklichen zu können“, beobachtet Geschäftsführerin Kathrin-Susann Köhler frohgemut den Fortschritt der Bauarbeiten.
Mit der gefüllten Zeitkapsel begleitete sie die Kinder an den Ort, wo bald der Eingang zu den neuen Räumen liegen wird. Alle Kinder standen hier im Kreis rund um die Baustelle und feierlich versenkten die Schülervertreter:innen den Grundstein – begleitet von einem Spruch der Lehrer:innen – im Boden.



Wohin die Reise mit dem Neubau gehen wird, lässt sich sehr eindrücklich schon am benachbarten, im vergangenen Sommer bezogenen, Gebäude der Mittelstufe sehen: in hellen Räumen lernen Kinder in sozialer Gemeinschaft nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch praktische Dinge wie Gartenbau, Handwerk, Handarbeit, Erste Hilfe, Wirtschaft und Ausdruckskunst wie Theater, Bewegung, Musik und Kunst – kurz: hier werden alle gut gerüstet für die Anforderungen, die das Leben außerhalb der Schule für sie bereithält.

Nach den Plänen der Architekten Nikolaus von Kaisenberg und Hahn+Kollegen entsteht nun auch für die Unterstufe ein Gebäude, das vielfältige Möglichkeiten bietet für „eine frische Pädagogik zum Einklang von Leben und Lernen“ (Nikolaus von Kaisenberg), denn, so Kaisenberg, „Schule ist Lebensraum geworden – für die Lernenden, aber auch zunehmend für die Lehrenden.“ Und so wachsen hier hoch qualitative Räume für diesen Lebens-Raum – Räume, in denen sich die Schulgemeinschaft – man sieht es an den Mittelstuflern – gern aufhalten wird.

„Ein eigenes Haus, zugeschnitten auf die Besonderheiten von Unterstufe und Hort, entsteht auf der Grundlage unseres pädagogischen Konzeptes, das den ganzen Menschen mit seinen unterschiedlichen Bedürfnissen, in den Blick nimmt“, bekräftigt auch Schulleiterin Milena Rentsch. Noch ist es für die Unterstufenschüler zwar nicht so weit – nach der heutigen Grundsteinlegung, die sie mit viel Freude und großen Augen als wichtigen Meilenstein auf dem Weg dorthin erlebt haben, müssen die künftigen großen und kleinen Bewohner:innen noch einige Monate auf den Umzug warten. Lernen dürfen sie aber auch jetzt schon in einer Umgebung mit hoher Lebensqualität, in provisorischen Container-Räumen zwar, aber auch dort im Einklang mit den sie umgebenden Menschen, Tieren, Pflanzen und Dingen. Zum Schuljahr 2026/27 werden sie dann die neuen Räume, für die sie heute den Grundstein legten, beziehen – oder, wenn sie die Mittelstufe erreicht haben werden, in ihnen als Paten die dann Kleinen besuchen kommen


